Auf den Spuren der Pharaonen

Unsere Reise in die Vergangenheit führt uns im April 2023 nilabwärts von Assuan nach Kairo.
Wenn ihr uns begleiten möchtet, schaut immer mal hier auf diese Seite.
Wir sind schon unglaublich gespannt auf die bis zu 5000 Jahre alten Bauwerke, die von der ägyptischen Hochkultur zeugen. So viele Interessantes und Rätselhaftes erwartet uns.

rechts: Ramses II Skulptur im Londoner ägyptischen Museum, „Younger Memnon“, aus zweifarbigem Granit – ca 1270 v. Chr., (1816 – 1818 nach London in abenteuerlicher Weise transportiert von Giovanni Belzoni)


Dieser Blog ist chronologisch verfasst worden.
Die Reihenfolge für Euch Lesende ist so, daß wer den Blog täglich gelesen hat, das neueste Kapitel immer an erster Stelle hatte. Somit war kein Scrollen ans Ende nötig.
Wer den Blog aber jetzt erst durchlesen will, kommt evtl. ein bisschen durcheinander und fängt mit dem letzten Tag an. Im Grunde ist das nicht schlimm. Wen es stört fängt eben hinten/unten an und sucht sich die Tage chronologisch aus.
Viele Freude beim Lesen auf jeden Fall. Ich hoffe, es macht Euch ein wenig neugierig auf Ägypten.

Tag 13 – Sakkara, Dashur, Memphis – Pyramiden

Letzter Tag mit einem herausragenden Ausflug zu den Pyramiden von Sakkara und Dashur und nach Memphis, der ehemaligen Hauptstadt Ägyptens.

Sakkara Nekropole mit der Djoser Pyramide (Stufenpyramide).

Djosers Stufenpyramide – die erste Pyramide der Welt, 2750 v. Chr.


Diese Pyramide wurde ca 2750 v. Chr. in mehreren Etappen errichtet, bis sie ihre jetzt 6 stufige Gestalt hatte. Sie ist die erste Grabstätte, die in Pyramidenform errichtet wurde. Ich finde sie besonders imposant und schön, wobei sie nicht sehr hoch ist. Man brach mit ihr die Tradition, die ägyptischen Könige in Abydos beizusetzen. Djosers Architekt war Imhotep.

In diesem Gebiet befindet sich noch die Unas Pyramide (2350 v. Chr.) und die des Teti und des Userkaf. Diese Pyramiden sind kleiner und schon recht verfallen. Das ganze Areal umfasst 8 km x 1km.

Tempelanlage der Djoser Pyramide

Geburt eines Nilpferdes

Uralte Malereien in einem der vielen Mastaba Gräber der Nekropole: Fast 5000 Jahre alt und noch teils gut Farbe erhalten. Alltagsituationen.


Die sogenannte Knickpyramide in Dashur wurde zunächst zu steil gebaut, das hätte von der Statik her nicht funktioniert. Deshalb wurde der Neigungswinkel verringert. So hat sie eine interessante Form bekommen. Sie hat noch einen großen Teil der Kalksteinverkleidung und man kann sehr gut erkennen, wie diese Steine verbaut wurden.

Knickpyramide in Dashur

Die schwarze Pyramide von Dashur wurde viel später errichtet

Die schwarze Pyramide von Amenemhat III ist leider schon stark erodiert. Sie wurde auf sandigem Grund errichtet und hat somit ihre Stabiltät verloren.

Beim Bau der Roten Pyramide wurden alle vorherigen Erkenntnisse schon angewandt und somit konnte erstmals eine perfekte Pyramide errichtet werden.

Die Rote Pyramide in Dashur wirklich perfekt


In die Grabkammer gelangt man über eine 25 Grad steile Treppe (Hühnerleiter ca 120 cm hoch, man muss gebückt rein) die 65 m tief ins Innere herunter führt. Sportlich und anstrengend! Platzangst nicht sinnvoll. Unten ist etwas mehr Raum, aber die Luft sehr schlecht. Also nichts wie schnell wieder die 65 m hoch an die frische Luft.

links: Grabkammer 65 m tief in der Pyramide, durch diesen Durchgang muss man durch rechts: Aufstieg zum Eingang der Pyramide



Knick – und Rote Pyramide gehen auf Snofru der 4. Dynastie, den Vorgänger von Cheops zurück.

Memphis, die uralte Hauptstadt Mennef-Ra wurde von den Griechen so genannt. Sie war einst eine große Stadt mit unzähligen Tempeln und Denkmälern. Heute findet man dort z.B. noch die imposante Kolossalstatue des Ramses II. Die liegt, weil ihr die Füße fehlen. Auch eine schöne Sphinx ist zu sehen, man ist sich uneinig wer es ist. Ich finde, sie sieht wie Hatschepsut aus.

Der liegende Ramses II


Und nun brechen die letzten Stunden auf der MS Club Vision an. Ein leckeres Mittagessen vom Buffet. Baden im frischen Pool, Tea time mit Kaffee gegen 17 Uhr. Alle finden sich nach und nach oben auf dem schönen Sonnendeck ein. Sonnenuntergang über dem Nil. Reichhaltiges Abend essen.
Von den Clubs am Nilufer schallt laute Musik zu uns herüber, wie jeden Abend.
Ich mache noch ein paar Fotos zum Andenken an die tolle Mannschaft, die uns das Leben in den 2 Wochen versüßt haben.


Es war eine warme, zugewandte und freundliche Atmosphäre, die von allen, vom Kapitän bis zum Küchenjungen, ausging. Da können wir uns nur bedanken und hoffen, dass es allen weiter gut geht, sich die wirtschaftliche Lage in Ägypten verbessert und viele Touristen für Arbeit und Geld sorgen.

Shukran!!!!



Tag 12 – Die Gizeh Pyramiden und die Sphinx

Heute endlich die Pyramiden von Gizeh, für mich der Höhepunkt der Reise. Die größten Bauwerke der Welt und zudem ein absoluter Touristen Hotspot. Der meistbesuchte Touristenort der Welt.

Wir sind 8 Uhr am Ticketschalter und betreten vorfreudig den Platz vor der Cheops Pyramide. Cheops war der 2. Pharao der 4. Dynastie im Alten Reich. Er folgte gegen 2551 v. Chr. seinem Vater Snofru. Von Cheops selber gibt es nur ein kleine neun Zentimeter große Statue, die wir im Ägyptischen Museum in Kairo gesehen haben. 223 m misst eine Kantenlänge der Pyramide, d.h. fast einen km für die Umrundung einplanen. Die Steinblöcke sind mannshoch und man verliert sich völlig, wenn man etwas aufsteigt. Diese Kolosse sind bewegt worden!!! Alles in allem wurden 2,7 Millionen Kubikmeter Material verbaut, das entspricht einer geschätzten Tagesleistung von 230 Kubikmetern. Fast 2,3 Millionen Steinblöcke wurden aufgeschichtet. Deren Gewicht schwankte zwischen 2,5 bis 80 Tonnen. Wenn man den Berechnungen glaubt, müsste alle 7 Minuten so ein Block verbaut worden sein… Kaum vorstellbar, denn es gab damals noch kein Rad und keinen Flaschenzug. Die Spitze der Pyramide ist von unten nicht zu sehen, monumental!!

Die Cheops Pyramide

Das einzige Abbild von Cheops, 9 cm Statue
Warten vor dem Eingang zur Besichtigung der Grabkammer


Alle Pyramiden waren ursprünglich mit poliertem Kalkstein verkleidet. Das glänzte weiß in der Sonne. Die benachbarte Chefren Pyramide weist an der Spitze noch solche Verkleidungsreste auf. Chefren ist der Sohn von Cheops und hat seine Pyramide neben der seines Vaters errichten lassen. Die Seitenlänge beträgt 215 m.
Die Verkleidung der Pyramide wurde im 14. und 15. Jahrhundert von den Arabern abgetragen und diente für deren Hausbau in Kairo.

Auch so sieht diese Mütze recht hübsch aus.

Chefrenpyramide, rechts Mykerinos Pyramide


Die Mykerinos Pyramide ist mit 60 m Höhe recht klein. Mykerinos war wahrscheinlich ein Sohn von Pharao Chefren.

Mykerinos Pyramide


Wir können alle 3 Pyramiden noch von einem etwas entfernten View Point aus besser betrachten und fotografieren.

Cheops, Chefren, Reinhard, Mykerinos

Ein schöner Moment vor allen 3 großen Gizeh Pyramiden zu sitzen.


Eine kleine Wanderung durch die Wüste führt von der Mykerinos Pyramide vorbei ins Tal zur Sphinx. Sehr angenehm, wir nähern uns von hinten und können erkennen, wie nah Kairo an das Gizeh Plateau schon herangewachsen ist.

Die Sphinx blickt auf die Stadt


Die Zahl der Touristen steigt langsam, gegen 10 Uhr soll es am schlimmsten sein. Wir beeilen uns also, wollen die Sphinx aber auch von allen Seiten bewundern. So richtig klar ist nicht, wann sie entstanden ist und zu welchem Zweck. Das bietet viel Raum für Phantasie und Spekulationen. Auf jeden Fall war sie wohl zur Zeit von Napoleons Exkursion ca 1799 noch komplett in Sand versteckt. Später guckte dann der Kopf raus.

Und jetzt ist alles freigelegt, bis zum Schwanz. Überraschenderweise ist der Körper gemauert. Auf jeden Fall ein überwältigender Eindruck. Obwohl die Nase fehlt, kann man den Gesichtsausdruck gut erkennen. Phänomenal. Leider setzt der Kairoer Smog dem Bauwerk schon sehr zu und ich kann nur hoffen, dass die Altertümerverwaltung dafür sorgt, dass dieses uralte Kunstwerk nicht sukzessive zerstört wird, nachdem es 5000 Jahre im Sand geschützt gut überstanden hat.
Genau weiß man nicht, wie alt die Sphinx ist, es gibt Meinungen, dass sie deutlich älter als die Pyramiden ist.

kindgerechte Erklärung Sphinx

Nun kommen die Touristenströme auch vom Roten Meer. Wir sind froh, alles gesehen zu haben und können zufrieden und voller guter Eindrücke weiter fahren.


Die Mumienausstellung im Museum für Ägyptische Zivilisation (NMEC) in Kairo erwartet uns. Etwas verstörend, in gedämpftem Licht einen berühmten Pharao aus der Anfangszeit des Neuen Reiches nach dem anderen liegend in jeweils einem Glaskasten ansehen zu können. Ramses II, III, IV, V, VI …. , Hatschepsut, Thutmosis, Amenhotep, Sethos, Siptah … alle diese Namen haben wir in den letzten 10 Tagen so oft gehört und ihre Wirkungsstätten oder Gräber besucht. Nun liegen die insgesamt 20 Mumien trocken, dunkel und dünn vor uns. Mit charakteristischem Aussehen, einige scheinen zu lächeln. Haare und Zähne gut erhalten. Unvorstellbar, dass diese als Menschen vor 3500 bis 4500 Jahren hier zu Hause waren, regiert haben. Und eine Kultur und Lebensweise entwickelt haben, die ihresgleichen sucht. Die Mumien wurden übrigens nicht in ihren Gräbern im Tal der Könige gefunden, sondern in einem Versteck. Schon zeitig gabs Grabräuberei und deshalb wurden die Mumien schon wenige 100 Jahre später versteckt. Wie weise! Sie wurden in der jetzigen Zeit mit großer Verehrung erst vom Fundort den Nil runter ins Museum und 2021 an ihre jetzigen Ort im NMEC gebracht. Jeweils in gebührender Prozession!



Den Nachmittag verbringen wir wieder gemütlich auf dem Sonnendeck. Ein kurzer Spaziergang endet bald, weil es draußen laut und stickig ist und keiner der Clubs uns einlässt. Es werden einige Hochzeiten gefeiert, wie man sehen kann. Geschlossene Gesellschaft. Also kein gemütliches Sitzen am Nil in einem Gartenlokal möglich. Das schauen wir uns also von oben von Deck an und hören die laute Musik. Immer noch Zuckerfest – 3 Tage!!!

Sehr bequeme Kleidung


Tag 11 – Auf dem Weg nach Kairo

Die letzte Flußetappe beginnt heute vor dem Sonnenaufgang, Wir erleben noch einmal sanftes Plätschern des Nil beim Aufwachen. Unser Kapitän bringt uns auf ruhigem Kurs zu unserer Anlegestelle in Maadi / Kairo. Auf halber Strecke sind schon die ersten Pyramiden zu sehen. Die Vorfreude auf diese monumentalen Bauwerke steigt. Aber noch etwas Geduld: Heute besuchen wir zunächst das ägyptische Museum in Kairo und den Basar.

Knickpyramide vom Schiff aus aufgenommen

Besuch beim Kapitän:

Kapitän links – unglaublich freundlich und gutmütig / rechts der Steuermann
Kapitänsbrücke

Nach Ankunft in Maadi (ein gehobeneres Viertel) steigen wir sofort in den Bus und auf geht’s durch die Stadt zum Ägyptischen Museum. Unser Reiseleiter erklärt uns, daß gar nichts auf den Straße los sei. Ein für uns recht ordentlicher Verkehr zählt hier als ruhig. Grund ist das Zuckerfest, das insgesamt 3 Tage gefeiert wird. Da sind die Straßen bis gegen Abend „leer“ … Für uns prima, da verkürzen sich die Fahrzeiten in den nächsten beiden Tagen.
Im Ägyptischen Museum ist es rappelvoll. Zur Zeit findet der Umzug in den Neubau statt, d.h. viele Exponate sind gar nicht da. Uns fällt es nicht auf, denn es gibt sehr viel wunderbare Stücke zu sehen. Auch der legendäre Schatz aus Tutanchamuns Grab ist zu sehen. Fotografieren aber verboten, schade, ich hätte seinen goldene Maske sehr gerne fotografiert.
Alles andere im Museum darf fotografiert werden. Nötig ist es nicht, man kann auf der Website des Museums alles anschauen.

4000 Jahre alt, Farben noch original

Nach dem Museum sind wir etwas erschöpft, aber es geht gleich weiter ins turbulente Altstadt Treiben. Hier ist so viel los, daß wir kaum durchkommen und große Mühe haben, uns nicht zu verlieren. So ein Getümmel habe ich lange nicht erlebt. Zuckerfest! Wo wir auch auftauchen, man lacht uns zu und freut sich, wenn wir fotografieren. Auch die Ägypter selber fotografieren sich ganz oft mit bester Fotoausrüstung selber, Posing ist angesagt, wohin man schaut. Wir quetschen uns durch den Basar, aber so richtig Muße, was zu kaufen habe ich nicht. Ein Kaffehaus rettet uns für den Moment. Und dann gehts auch schon zum Bus und durch die „leeren“ Straßen zu unserem Schiff. Hier können wir gemütlich auf dem Sonnendeck noch den Abend ausklingen lassen. Zuvor haben wir auf eigene Faust noch eine koptische Kirche zu Fuß besucht. Auch hier sehr positive Reaktion auf unser Erscheinen. Man versucht uns was zu erklären, leider verstehen wir nicht viel ….. Übrigens feiern Muslime und Kopten das Zuckerfest, zwar nicht gemeinsam wie es aussieht, aber es ist für alle ein Feiertag.

Schön ist, daß wir uns jetzt in Kairo frei bewegen können, also auch noch Spaziergänge unternehmen oder was auch immer. Allerdings sind die auf Grund des Verkehrs und Lärms keine reine Freude. Auf dem Schiff ist es schöner …..
Gute Nacht!

mitten in d

Es fällt auf, daß die jungen Männer alle extrem coole stylische Frisuren tragen. Sie sind überhaupt sehr gutaussehend. Man kann sie sich gut als stolze Pharaonen vorstellen. Bei den Frauen kann man aufgrund des Kopftuch nichts zu den Frisuren sagen, aber sie sind auch sehr modisch und selbstbewusst. Alles in allem ist die Jugend (Ägypten ist überhaupt ein sehr junges Land, Überalterung ist hier kein Thema) sehr fröhlich und feierlustig.


Tag 10 – Zuckerfest an Bord – Ende des Ramadan

Heute ist wieder ein entspannter Tag an Bord. Wir machen Strecke auf dem Weg nach Kairo. Es ist windig und frisch, also beobachten wir das Geschehen von der Kajüte aus. Wenn wir an Siedlungen vorbei kommen, ist immer grosser Jubel.

Vielleicht auch wegen des Zuckerfestes, das heute zum Endes des Ramadan gefeiert wird. Wir konnten es vom Sonnenaufgang an noch in El Minya beobachten.

Trubel am Nilufer

Museum in Minya

Heute einmal ein paar Eindrücke vom Charme unseres kleinen Kreuzfahrtschiffes. Es ist sehr gediegen und altmodisch gehalten. Feine kleine Details der Einrichtung zeigt die folgende Galerie. Ein bisschen fühlen wir uns zurück versetzt in die 30er Jahre zu Zeiten des Klassikers „Tod am Nil“ von Agatha Christie.

Die Bar



Unser Zuckerfest heute:

ein großartiges arabisch-ägyptisches Menu wurde uns von der engagierten Küchen Mannschaft zelebriert.

lecker 😋

Passend zu den leckeren Speisen fanden wir uns zünftig gewandet zur Galabyia Party ein.

So können wir uns morgen auch auf dem Basar in Kairo sehen lassen.



Tag 9 – Tel El Amarna und Echnaton – Beni Hassan

Ein kleiner Temperatursturz um 10 Grad ist sehr willkommen! Verbunden mit Wind fast schon etwas zu frisch. Auf dem Nil tanzen ordentlich Wellen. Aber dadurch ist die Luft klarer als in den letzten Tagen. Gutes Fotowetter.

Sonnenaufgang in Amarna

Wir verlassen das Schiff 7:30 Uhr, um zu den Felsengräbern in Amarna und Beni Hassan zu fahren. Unterwegs:

Ein kleiner Einblick in das Alltagsleben der Ägypter in einer mittleren Stadt

In Beni Hassan wurden Provinzfürsten des Mittleren Reiches begraben. Die Grabräume sind groß und mit vielfältigen Malereien, die das tägliche Leben vor 4000 Jahren widerspiegeln, verziert. Ganz wunderbare kleine Kunstwerke.

Grabmalerei in Beni Hassan, 4000 Jahre alt Aufstieg zu den Gräbern Blick ins fruchtbare Niltal


Ein Stop an Echnatons Wohnsitz, bzw. was davon noch übrig ist.

Amarna wurde von Echnaton (Echn Aton = Glanz des Aton) gegründet. Vor 3300 Jahren. Echnatons Ära dauerte aber nur 30 Jahre. Sein Bestreben, den alleinigen Glauben an den Sonnengott Ra zu etablieren, scheiterte. Näheres zur spannenden Geschichte könnt ihr googlen.

Hier wurde übrigens auch die Nofretete Büste gefunden. Wir können sie jetzt im Ägyptischen Museum in Berlin bewundern. (Nofretete = die Schöne ist gekommen)

Nofretetes (vermutlich ist sie die Mutter) und Echnatons Sohn Tutanchamun ( damals noch Tut Anch Aton) wuchs hier in dieser Gegend auf. Als Echnaton im 17. Regierungsjahr umkam, wurde Tutanchamun mit 9 Jahren Pharao. Spannende Geschichte.

LInks: Haus eines Baumeisters von Echnaton – die dunklen Steine ungebrannter Nilschlamm, auch sehr haltbar Rechts: Wüstenhund

Echnaton
jetziger Bewohner von Amarna

Links Tempel des Echnaton rechts: Sonne mit Strahlen, die Hände haben – Echnatons Symbol



Unser abendlicher Spaziergang in El Minya an der Promenade ist was ganz Besonderes. Pro Gast ein Polizist. Freilaufende Touristen gibt es in Mittelägypten nicht. Jeder, auch die hier arbeitenden Archäologen haben Begleitschutz. Das macht die Gegend für eigene Erkundungen unattraktiv. Dabei begegnen wir einer großen Herzlichkeit und Freude uns gegenüber.

Promenade am Vorabend des Eid al Fitr


Tag 8 – Flußtag = Ruhetag

In Sohag lagen wir bis 4 Uhr heute Nacht vor Anker. Jetzt fahren wir auf dem windstillen Nil nach Norden.

Blick aus unserer Kajüte


Wir kommen auch an vielen Ortschaften vorbei. Oft ist es sehr belebt und die Autofahrer kommunizieren übers Hupen. Ein aufgeregtes Konzert.
Das Leben der Menschen konzentriert sich natürlich am Nil, der grünen Lebensader des Landes. Längster Fluss der Welt. 6671 km.
Ausserhalb der Städte leben hauptsächlich Bauern. Die Analphabetenrate ist hoch.

Weizenernte

Wir passieren die letzte Schleuse vor Kairo, natürlich nicht ohne den adequaten Schutz:


40 Grad heute, dazu kein Wind, es ist bedeckt und recht drückend. Morgen soll es kühler werden. Wir haben inzwischen in Tel El Amarna angelegt. Hier werden wir morgen Echnatons Lebensgefilde erkunden und Gräber besichtigen.



Tag 7 – Abydos mit dem Sethos Tempel

Abydos mit dem Tempel des Sethos I. (Vater des berühmten Ramses II) war das Zentrum der Verehrung des Totengottes Osiris. Sethos I. bezeichnete sein Tempelhaus: „Das Haus von Millionen von Jahren des Königs von Ober- und Unterägypten Men-maat-Re, dessen Herz in Abydos zufrieden ist“.
Jeder Ägypter wollte einmal nach Abydos pilgern. Zur Not auch als Mumie!

Wir hatten bei 40 Grad im Schatten das Vergnügen, nach einer 50 minütigen Fahrt durch die staubige Stadt, den Tempel zu besuchen. Innen war es angenehm kühl und ganz leer, sodaß das Erkunden der herrlichen Innenräume eine Freude war. Auch die berühmte Pharaonenliste haben wir gesehen.
Unglaublich schöne, zarte Steinmalereien sind dort erhalten. Leider auch teilweise durch christliche Bilderstürmer früherer Zeiten zerstört. Eine kleine Auswahl seht Ihr hier:

Tempel des Sethos

Wandmalereien in Kalkstein

Das umgekehrte Kreuz ist ein altägyptisches Symbol (auch Anch-Symbol, Anch-Kreuz, ägyptisches Kreuz, Henkelkreuz, Lebensschleife, Nilschlüssel oder koptisches Kreuz) und steht für das Weiterleben im Jenseits. Als Hieroglyphe bedeutet es Leben.



Seit Luxor erfreuen wir uns polizeilich verstärkter Begleitung. Ohne diese Eskorten verlassen wir das Schiff bis Kairo nicht mehr. So war unser Spaziergang am Abend mal ein kleines Gefühl, wie es hochrangigen Personen in der Öffentlichkeit ergeht. Man winkte uns zu und will sich mit uns fotografieren lassen. Die Menschen sind uns zugewandt und sehr freundlich.

Abends in Sohag




Tag 6 – Karnak und Denderah

Mit der Reihenfolge der Tage geht es etwas durcheinander. Ich will die aktuellsten Beiträge ab jetzt vorne ran stellen, damit nicht immer bis zum Ende gescrollt werden muss.

Heute ist wieder zeitiges Aufstehen angesagt, die größte Tempelanlage der Welt erwartet uns. Ca. 30 Hektar groß! Karnak am Morgen bietet phantastisches Licht zum Fotografieren. Zu Napoleons Zeiten (Ägypten Expedition ca 1799) schauten nur ein paar Meter der Bauten oben heraus, alles andere wieder schön unter Sand konserviert. Das höchste Gebäude ist immerhin 45 m hoch. Besonders faszinierend der Säulensaal mit 134 Säulen, je 23 Meter hoch.
Einige Mauern aus Rohziegeln aus Nilschlamm trotzen den Witterungen seit Jahrtausenden.

Säulensaal

Heiliger See in der Tempelanlage

Halb rekonstruierte Pylonen, viele Steine liegen noch da und müssen eingepasst werden.


Endlich geht’s weiter auf dem Nil, wir legen 9:30 Uhr ab und verlassen Luxor. Wieder schöne Sicht aus dem Fenster und sanftes Plätschern.

Stop in Quena mit Ausflug zum Hathor Tempel in Denderah. Wir legen an und werden sofort von einer Polizei Eskorte in Empfang genommen und begleitet. Nördlich von Luxor werden wir das einzige Schiff sein, das auf dem Nil unterwegs ist.

Per Bus geht es zum Tempel der Göttin Hathor. Es sind so gut wie keine Touristen da.

Die Tempelanlage ist groß, es ist heiß. Umgeben ist die Tempelanlage von Mauern aus ungebrannten Nilschlammziegeln. Auch diese haben die Jahrhunderte überdauert.

Wir konnten von „Keller“ bis Dach alles anschauen. Hier einige Eindrücke.

Der Tempel ist nach Norden ausgerichtet.

Der Freude verbreitet
Hathor mit den Kuhohren

Mit dem Begriff Kuh konnte man im alten Ägypten einer Frau ein Kompliment machen!!!

Säulenhalle
rechts Kleopatra

die „berühmte“ Glühbirne von Denderah im Keller



Tag 4 – Esna und Luxor

Der Tag beginnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang, den wir vom Bett aus beobachten können.

Morgens halb 6


In Esna schauen wir uns um. Einige Schnappschüsse beim Bummel über den turbulenten Basar zeigen das Treiben an einem Samstag.

Familie beim Einkaufen
Bazar in Esna

Der Chnumh Tempel von Esna, auch aus der Ptolemäer Zeit, liegt 10 m unter der Stadt. So dick wurde er über die Jahrhunderte von Sand und Schlamm bedeckt. Viele der Malereien im Inneren sind noch wunderbar erhalten. Derzeit läuft die Restaurierung durch die Universität Tübingen.

Ziemlich wilde Fahrt zum Tempel in Esna


Und weiter geht es auf dem Nil. Gleich nach Esna müssen wir durch die erste Nilschleuse.
Gegen Abend erreichen wir in Luxor. Eine kleine Kutschfahrt durch die Altstadt und anschließender Gang zum nahen Luxor Tempel runden das Programm heute ab.

Leider liegen wir wieder ohne Blick auf den Nil. Nur vom Sonnendeck aus können wir den Ausblick genießen. Aber der ist auch wunderbar und die laue Luft ist herrlich.


Tag 5 – Tal der Könige und Terassentempel der Pharaonin Hatschepsut

Es geht um 7 Uhr los , um vor den vom Roten Meer anreisenden Touristen im Tal der Könige zu sein. Wir setzen mit Boot über den Nil nach Theben West. Heute wird es schrecklich heiß werden, also heißt es so zeitig wie möglich in diesem heißen Wüstental zu sein. Thutmosis l war der erste, der seine Grabstätte so verborgen angelegt haben wollte. Bisher wurden 62 Gräber gefunden. Man darf als Tourist 3 der Gräber besuchen, jeden Tag werden andere geöffnet. In den schönsten Gräbern ist eine recht große Menschenmenge unterwegs. Das tut den Malereien nicht gerade gut. Manche Menschen fassen sie sogar an, man glaubt es nicht. Es gibt in einigen Gräbern Schutzwände aus Glas davor, aber nicht in allen. Vermutlich werden die Gräber zukünftig nur noch als Kopien zugänglich sein, um die originalen Werke zu schützen.

Wir sehen uns zusätzlich ( Extra Ticket) noch das berühmteste Grab des Tales, das des Kindkönigs Tutanchamun an. Dort liegt seine Mumie in einem Glaskasten. Unfassbar. Ca 3500 Jahre alt. Der Pharao wurde nur 19, mit 9 wurde er zum Pharao gekrönt.

Mumifizierte Füße


Die Wände des Grabes sind prächtig bemalt. Alle Grabbeigaben werden wir im ägyptischen Museum in Kairo sehen. Es ist das einzige Grab, das vermutlich nicht von Grabräubern geplündert wurde. Weil das Grab so schwer zu finden war. Howard Carter hat sein ganzes Leben darauf hin gearbeitet, es zu finden. Mit Erfolg.

Diese unglaublich schöne Maske trug Tutanchamun fast 3300 Jahre in seinem Sarkophag.
Hier in diesem Raum stand Tutanchamuns Sarkophag bis 1922 unentdeckt
Grab des Siptah
alle Farben original wie vor 3500 Jahren

Der Terassentempel der Pharaonin Hatschepsut ist grandios, aber es ist schon zu heiß, um das gebührend zu bewundern.

Tempel

Eine wunderschöne Sphinx


Immer wieder werden wir zum Fotografieren animiert. Natürlich ist danach ein ordentlicher Bakschisch fällig.

Anubis / Mumifizierung


Auf dem Weg machen wir bei den faszinierenden Memnon Kolossen halt. Diese stehen als eine Art Wächter „einfach so“ in der Nil Ebene. Sie sind unglaublich beeindruckend. Wer mehr dazu wissen will, bitte googlen.

neben den Kolossen machen wir uns wie zwei zarte Elfen aus!!!



Krönung dieses Tages ist der abendliche Besuch des Luxor Tempels. Er entstand vor ca. 3500 Jahren. Wesentlich am Bau beteiligt waren Ramses ll und Amenophis lll. Der Obelisk vor dem rechten Pylon wurde ca 1830 an Paris verschenkt. Man war früher sowohl mit Schenkungen als auch einfach Raub von Altertümern recht „frei“. Es gab ganze Gewerbe die sich mit dem Verkauf von geplünderten antiken Stücken bereicherten.

Der Tempel von Luxor vom Nil aus gesehen

Der Tempel nach Sonnenuntergang

Sphingenallee

Ramses II

Die Sphingenallee wurde erst 2021 eröffnet. Um sie freizulegen, wurden Teile Luxors abgerissen. Sie ist 3 km lang und verbindet Karnak und den Luxor Tempel. Man könnte also zwischen beiden flanieren, wenn es nicht so heiß wäre ….

Ramses II Widderköpfige Sphinx


Tag 1 – Angekommen in Assuan

Assuan (nubisch: Aswan) – Tor zu Schwarzafrika

Nach angenehmer Anreise über Kairo sind wir in der Nacht auf unserem gemütlichen kleinen Nilschiff eingecheckt. Eine kurze Nacht, aber es erwarten uns exotische Eindrücke und Wärme.
Vom Luftschiff aufs Nilschiff und am nächsten Morgen gleich aufs Wüstenschiff.
Wenn das nichts ist. Unser erster Ausflug führt uns zum koptischen Simeonskloster (8.Jh. n. Chr.) per Fuß oder auf dem Dromedar.

Feluke auf dem Nil
eins der vielen Boote auf dem Nil, im Hintergrund ein großes Nilschiff
Nil und Wüste
die Kamele warten auf Reiter
Einer sitzte schon begeistert hoch oben
hier überlegt noch jemand

Auf gehts den Berg hoch zum Kloster

Da zieht die kleine Karawane …..

Nach einer kurzen Mittagspause starten wir zu einer Rundfahrt um Assuan. Erster Stop in diesem antiken Steinbruch. Ein riesiger unfertiger Obelisk zieht hier die Besucher an. Bearbeitet zu Zeiten der Hatschepsut, also vor ca 3600 Jahren. An diesem konnte man die Fertigung dieser überall bekannten Obeliske studieren.


Den riesigen Assuan Staudamm/Nasser Stausee besuchen wir auch, aber der zunehmende Sandsturm erlaubt nicht, auf den See zu fahren. Auch schöne Fotos sind nicht möglich, zumal es nur weite blaue Wasserfläche zu sehen gibt. Trotzdem sehr imposant.

in einem der vielen Granitsteinbrüche.
Von hier wurden Steine bis Gizeh transportiert.
der unvollendete Obelisk, ca 3600 Jahre alt. mehr als eine Tonne schwer. Er ist bei der Bearbeitung gerissen
Ein kleiner Sandsturm färbt die Luft gelb. Landschaft nahe Assuan Staudamm.

Gemütliche Teatime auf dem Sonnendeck mit Sonnenuntergang.

Abendstimmung auf dem Nil


Tag 2 – Nubisches Museum und Isis Tempel

Heute erst einmal ein paar Eindrücke von unserem Zuhause für die nächsten 2 Wochen. Unser Nilschiff ist mit 29 Kabinen sehr angenehm. Alle Kabinen haben ein Fenster nach aussen. Es gibt eine gemütliche Bar und ein Sonnendeck mit kleinem Pool.

Wir fahren gerade an unserem Schiff vorbei.

unsere Kabine im Mitteldeck

so liegen die Nilschiffe in den meisten Häfen nebeneinander


Für uns das heutige antike Highlight war die Besichtigung des Isis Tempels auf der kleinen Insel Philae mitten im alten Assuan Stausee. Der Tempel wurde zunächst vom Stausee geflutet, wie viele andere kleine Tempel in der Staudammgegend. In den 70er Jahren wurde er dann geborgen und wieder aufgebaut. Er ist aus Sandstein gebaut. Viele der Steinmalereien sind später zerstört und somit unkenntlich gemacht worden durch Christen. Die Farben sind leider dem Wasser zum Opfer gefallen.

Isis Tempel, ca. 2500 Jahre alt:

Isis Tempel heute

So sah der Tempel vor 2500 Jahren aus. Spuren der Malereien sind noch zu finden.


Kleine Eindrücke vom Besuch des Nubischen Museums, welches das schönste Ägyptens sein soll. Es jeden Fall neu.

beachte den Hinterkopf / Maske aus einem Grab


Und am Abend wieder unvergleichlich die Dämmerung auf dem Nil. Heute waren sehr viele Boote und Segelschiffe unterwegs. Malerisch!

und hier noch ein Eindruck des herrlichen Tempels von Ramses II in Abu Simbel:

links: wie er ausgesehen hat vor 3500 Jahren rechts: der Tempel heute



Tag 3 – Wir legen ab in Richtung Kom Ombo (Goldhügel)

Noch vor dem Sonnenaufgang 🌅 geht die Flußfahrt endlich los. Wir gleiten sanft auf dem Nil.

Wir verlassen Assuan in Richtung Norden.


Der Kom Ombo Tempel stammt aus der Ptolemäer Zeit. Er war zu 2/3 von Sand verschüttet und musste erst ausgegraben werden. Oberhalb des Sandpegels wieder zerstörte Steinmalereien. Darunter zum Glück alles gut erhalten.

In der Kartusche: das heisst Kleopatra



Weiter geht es nach Edfu. Hier ist ein riesiger Tempel – der HORUS Tempel – zu besichtigen. Er stammt auch aus der Ptolemäer Zeit. Tief im Tempel befindet sich aber ein uralter Granit Schrein aus der Cheops Zeit, d.h. 2000 Jahre eher. Der HORUS Tempel wurde um diesen herum gebaut. Und auch hier wieder Bilderstürmerei in der frühchristlichen Epoche.

Horustempel (35 m hoch)
Hinten der Granitschrein
Horus (links) mit Hathor, der Göttin der Liebe
Zerstörte Wandmalereien, sogenannte Bilderstürmereien

Heute fahren wir noch weiter nach Esna. Und durften zur Krönung dieses schönen Tages sogar ein wenig dem Käptn helfen. Großartig ❣️